Home Office mit Hilfe von Webex, Zoom, Teams, Google Docs, Skype und anderen Online-Plattformen. C——————————
Da wäre es schon wieder, dieses C-Wort, das unser Leben fast zur Unkenntlichkeit verändert hat. Wir lassen uns nicht beirren, ganz im Gegenteil: Für unsere Kundinnen und Kunden dolmetschen wir mit höchster Konzentration und vollem Elan aus unseren Wohnbüros. Ein typischer Schriftdolmetscherinnen-Alltag während des LD1 (Lockdown) – genauer gesagt: WLD1 (Winterlockdown 2021).
7:20 Uhr: Der Wecker läutet. Am Weg in die Küche, sozusagen noch im Schlaf, wird der Computer eingeschaltet und einige Minuten später steht die Kaffeekanne am Herd.
7:24 Uhr: Zähne putzen, Onlinetools für den Schulunterricht hochfahren. Mit den Händen die Haare flüchtig zurückstreichen.
7:27 Uhr: Platz nehmen, Schüler begrüßen, einen ersten Schluck dampfenden Kaffee trinken.
7:30 Uhr: Los geht’s! Die Lehrerin begrüßt ihre Schülerinnen und Schüler, die ersten haben sich schon eingeloggt.
7:33 Uhr: Anwesenheitskontrolle abgeschlossen. Heute haben wir Englischunterricht. Thema: weltweite Katastrophen. Wir flitzen durch die Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Von Wirtschaftskrisen zur Prohibition und weiter zur Ölkrise in den 70ern. Von der Globalisierung über die durch die „Pleite“ der Lehman Brothers ausgelöste Weltwirtschaftskrise bis zur aktuellen globusumspannenden Situation.
8:20 Uhr: Phu, das war ein rasender Galopp durch ein Jahrhundert der Katastrophen. Eigentlich ist unser Leben gar nicht so desaströs, wie es sich streckenweise in den letzten Monaten angefühlt hat. Uns geht’s gut!
8:21 Uhr: Kaffeehäferl in den Geschirrspüler räumen.
8:59 Uhr: Geduscht, geschminkt, mit businessmäßiger Frisur und Kleidung (um Normalität zu fühlen!) zurück am Computer geht es weiter mit „Physikalischer Chemie“. Eineinhalb Stunden folgen mit gutem Blick auf die Online-Präsentation des Vortragenden der Universität. Das hilft sehr bei der Verschriftlichung des Fachvokabulars. Was für ein riesiger Vorteil zu „früher“, als wir Schriftdolmetscher/-innen nur den Ton, nicht aber das Bild, bei Online-Settings mitverfolgen konnten.
10:30 Uhr: 50 Minuten Geschäftsbesprechung. So ein lieber Kunde, der immer voll des Lobes und der Begeisterung für die Schriftdolmetsch-Leistung ist! Würden wir Schriftdolmetscher/-innen bei Online-Settings auch gesehen werden, dann würde man uns in solchen Augenblicken vor Freude strahlen sehen.
11:20 Uhr: Administrative Tätigkeiten erledigen und nebenbei Frühstücken. Ja, das ist ungesund, die Zeit zum Essen sollte man sich nehmen. Gut, dann also den Computer in den Ruhezustand versetzen und ab an den Esstisch. Und schon schmeckt das Frische-Früchte-Joghurt besser!
Das war eine wundervolle Pause!
Die ersten Vögel haben das kürzlich aufgehängte Vogelhäuschen mit den Sonnenblumenkernen entdeckt. Eine Meise setzt sich auf einen Ast und hackt wie verrückt auf diesem herum. Nach dem Versenden des Beweisfotos an den wissenden Freundeskreis ist sofort klar: Der Vogel hackt nicht (gemein) auf den Ast ein, sondern auf den Kern, damit er sich öffnet und er ihn fressen kann.
12:00 Uhr: Weiter geht’s mit den Vorbereitungen zu einem digitalen Roundtable mit dem Thema „Menschen mit Behinderungen und C—“ – nein, von diesem Wort sollen Sie hier verschont sein. Bis 15:00 Uhr folgen spannende Meinungen und Diskussionen, die wir Schriftdolmetscher/-innen – wie immer im 15-minütigen Wechsel – mitprotokollieren.
15:00 Uhr: Die Sonne scheint! Juhu! Der Dezember 2020 in Wien hatte entsprechend der Information eines befreundeten Sonnenanbeters mit besten Verbindungen zur ZAMG sage und schreibe vier Sonnenstunden. Ausgehungert nach Vitamin D, das uns die Sonne schenkt, heißt es jetzt, die Pause sofort und effizient zu nutzen: Nichts wie raus zu einem kleinen Spaziergang – im Laufschritt, denn der nächste Termin wartet schon.
16:56 Uhr: Mit gesunder Gesichtsfarbe zurück in der Schriftdolmetsch-Welt wird der Computer aus dem Schlaf erweckt, E-Mails gecheckt, der nächste Kunde begrüßt. Wie so oft gibt es noch Abendtermine.
20:00 Uhr: Feierabend! Während das Abendessen im Ofen zu bruzzeln beginnt, ist Zeit für Bewegung. Vor allem Händen, Armen und dem Genick sowie der oberen Rückenmuskulatur wird besondere Aufmerksamkeit gezollt, um den für die nächsten Einsätze drohenden Verspannungen vorzubeugen.
22:07 Uhr: Noch ein Blick ins E-Mail-Programm. Oh, eine Anfrage für ein Präsenz-Setting! Jö, endlich wieder raus zu unseren Kundinnen und Kunden! Für März ist der Termin vorgesehen. Voll Vorfreude wird das Angebot für den zeitigen Morgeneinsatz geschrieben – in allergrößter Hoffnung, dass nicht auf ein „Pyjama-Setting“ ausgewichen werden muss. Und falls doch: Wir sind immer und in jeder Situation für Sie da!
Kontaktieren Sie uns, gerne sind für Sie da!
Foto: (c) Pixaby